Die Vergangenheit ist nicht tot

 

Unter diesem Motto steht eine Reihe von zeitgeschichtlichen Veranstaltungen an der BAKIP Ried. Das breite Spektrum umfasst dabei Vorträge, Buchpräsentationen und Ausstellungen zu diesem Thema.

Den Anfang machte der Zeitzeuge Fritz Schöffmann aus Gunskirchen, der im Rahmen einer Ausstellung seine Lebenserinnerungen ‚Honigbrot und Wassersuppe’ vorstellte. Hans Kumpfmüller stellte seine eindrucksvollen Fotos vom ehemaligen „Zigeunerlager“ in St. Pantaleon aus, kombiniert mit Zitaten von Ludwig Lahers Roman „Herzfleischentartung“. Eine Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer im Franziskushaus wurde von Schülerinnen eindrucksvoll umrahmt.

Eine Stecknadel hätte man im Musikzimmer der BAKIP fallen hören können, als Waltraud Häupl von ihrer kleinen Schwester erzählte, die Am Spiegelgrund in Wien von ‚Euthanasie’ – Ärzten ermordet wurde. Dieses Erlebnis ließ ihr keine Ruhe mehr, und sie erforschte in jahrelanger Arbeit die Schicksale von mehr als 800 Kindern, wie sie sagt,  „um den Opfern ein Stück ihrer Identität zurückzugeben“.
„Ich war anfangs schockiert, aber es ist ein Teil unserer Geschichte, der nicht vertuscht werden darf,“  war die Reaktion einer Schülerin auf das Gehörte.

Und so reflektiert eine angehende Maturantin die Auseinandersetzung mir der Zeitgeschichte:
„Ich bin froh, noch jung zu sein,“ schreibt Stephanie, „daher musste ich diese Zeit nicht miterleben, und ich kann meinen kleinen Beitrag dazu leisten, dass so etwas nie wieder passiert.“

Die Veranstaltungen werden maßgeblich von Herrn Gottfried Gansinger vom Volksbildungswerk Ried unterstützt. Ein Hauptanliegen ist es, die Jugend über diese dunkle Zeit zu informieren, „damit junge Menschen aus dem Wissen der Vergangenheit ihre Zukunft sinnvoll gestalten können,“ so Gansinger.

Vorschau:
Am 1. Februar jährt sich die ‚Mühlviertler Hasenjagd’ auf Flüchtlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen, von denen einige durch die Zivilcourage der Familie Langthaler überlebten. Die BAKIP Ried nimmt dies zum Anlass für eine Ausstellung von Aquarellen von Alfred Trattnig, die im Februar in der BAKIP – Aula öffentlich zugänglich sein wird.
Direktor Mag. Alois Altmann wird die Eröffnung vornehmen, General a. D. Hubertus Trauttenberg wird über Menschenrechte referieren.

Bildanhang: Die Schwester von Waltraud Häupl, Annemarie Danner, ermordet Am Spiegelgrund

 

<<zurück